Drei Jahre lang begleitete das Forschungsprojekt IWoK (Inklusives Wohnen mit Komplexer Behinderung) vier Frauen mit hohem Unterstützungsbedarf, ihre Angehörigen und Assistenzkräfte in einer neu gegründeten Wohngemeinschaft. Im Fokus stand eine zentrale Frage: Wie kann personenzentrierte Wohnhilfe volle Teilhabe, Wirksamkeit und Gleichberechtigung im Alltag ermöglichen?
Am 18. September 2025 wurden die Forschungsergebnisse zu Projekt IWoK im Rahmen einer Veranstaltung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg präsentiert und veröffentlicht.
Abschlussbericht Inklusives Wohnen mit Komplexer Behinderung – IWoK (Download auf der Seite der Universität Würzburg)

Die Veranstaltung zur Vorstellung der Forschungsergebnisse wurde durch Grußworte von Prof. Dr. Andrea Kübler (Fakultät für Humanwissenschaften JMU), Elisabeth Rieber (Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention StMGP ), Holger Kiesel (Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung) und Barbara Dengler (Referentin des Lebenshilfe-Landesverbands Bayern) eröffnet. Ihre Beiträge unterstrichen die gesellschaftliche Relevanz und politische Dimension des Projekts.


Die WG wurde initiiert von Inge Rosenberger, Mutter einer Bewohnerin, und Kurt Heuß, langjähriger Fachmann für Wohnangebote bei der Lebenshilfe Miltenberg. Sie hielten einen Rückblick auf die Historie von Projekt IWoK. Das gemeinsame Ziel: ein Zuhause, das altersgemäße Lebensbedingungen mit Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglicht – auch für Menschen mit komplexer Behinderung. Die Leistungen für Pflege und Teilhabe werden durch engagierte Fach- und Hilfskräfte der Lebenshilfe im Landkreis Miltenberg e.V. erbracht. Die Schirmherrschaft übernahm Barbara Stamm (+2022), ehemalige Landtagspräsidentin und Vorsitzende der Lebenshilfe Bayern.
Im Frühjahr wurde die Forschung zu Projekt IWoK mit dem Wissenschaftspreis 2025 der Stiftung Leben pur ausgezeichnet, „da das Projekt mit einem innovativen Ansatz – vier Frauen mit komplexer Behinderung leben zusammen in einer WG – zur Verbesserung der Lebensqualität von dieser Zielgruppe beiträgt“. Quelle: Stiftung Leben pur
Im Rahmen des Projekts leben vier Frauen mit komplexer Behinderung in einer Wohngemeinschaft im Sozialraum vor Ort. Die Forschung untersuchte, welche Qualitäten unter den neu geschaffenen Bedingungen entstehen können – insbesondere im Hinblick auf Vernetzung, Lebensqualität und Teilhabe. Dabei wurden Handlungsvollzüge im Wohn-, Nah- und Sozialraum analysiert und Einflussfaktoren auf die entstandenen Qualitäten identifiziert. Der Forschungsbericht stellt den aktuellen Forschungsstand, das eigens entwickelte und angewendete Forschungsdesign sowie die Ergebnisse dar.

Prof. Dr. Christoph Ratz (JMU Würzburg)

Prof. Dr. Peter Groß (EH Darmstadt)

Fabian Riemen, Magister of Arts (JMU)
Präsentiert wurden diese von Prof. Dr. Christoph Ratz (JMU Würzburg), Prof. Dr. Peter Groß (EH Darmstadt) und Fabian Riemen, Magister of Arts (JMU) – dem wissenschaftlichen Projektteam der Universität Würzburg.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde klar: Inklusives Wohnen ist keine technische Herausforderung, sondern eine Frage der Haltung, Ressourcen und des politischen Willens.


Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Forschungsbericht veröffentlicht und an einige Akteur:innen persönlich überreicht.

Zum Schluss der Veranstaltung bedankte sich Inge Rosenberger im Namen der Familien bei der Universität Würzburg für die Bereitschaft, die wissenschaftliche Begleitung des Projekts zu übernehmen. Die Eltern überreichten dem wissenschaftlichen Projektteam der Universität Würzburg Prof. Dr. Christoph Ratz, Prof. Dr. Peter Groß) und Fabian Riemen ein Bild, das die vier Bewohnerinnen mit Unterstützung ihrer Assistentinnen angefertigt hatten.
Weitere Fotos von der Veranstaltung mit einem Dank an Manuel Kuhn, dem Fotografen.













































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